Eine Operette von Wilhelm Busch und Georg Kremplsetzer
mit herzlichem Dank an unsere Kamerafrau Ava Friedrich!
Wer in Dorfe oder Stadt
Einen Saal zu füllen hat,
Für den endet hier das Suchen,
Denn man kann uns wieder buchen.
Uns'rer Stücke sind schon drei,
Wilhelm Busch ist auch dabei,
Der, wer hätte das gedacht,
In Operette hat gemacht.
Schmucker Vetter kommt aufs Land,
Base ist in Lieb' entbrannt.
Onkel schlägt ihn scheinbar tot,
Kurz wähnt alles sich in Not.
Das Geschrei ist riesengroß,
Doch es war der Nachttopf bloß,
Der dem Schlag zum Opfer fiel,
Junges Glück ist bald am Ziel.
Zu der ganzen Rangelei
tönet feinste Melodei,
Komponiert mit Charme und Herz
von Kremplsetzer (s'ist kein Scherz),
Ein Name wie von Busch erfunden!
Gemeinsam haben sie in Stunden
Der Münchner Biergeselligkeit
Und unter großer Heiterkeit
Die ganze Sache ausgeheckt,
Von uns wird sie nun aufgeweckt
Und kostümiert und einstudiert
Und bald bei Ihnen aufgeführt.
Des Stückes ganz besond're Würze
liegt in der relativen Kürze.
Denn wie schrieb Busch einst zu dem Thema
(und das passt gut in unser Schema):
Musik ist angenehm zu hören, doch ewig braucht sie nicht zu währen.
"Der Vetter auf Besuch",
Libretto von Wilhelm Busch, Komposition von seinem Münchner Freund Georg Kremplsetzer
(der Herr ganz links im Bild mit der spärlichen Frisur).